18.07.2020 – Wie vorgesehen konnten wir pünktlich um 07:30 Uhr vom Parkplatz gegenüber der Innapotheke in Kraiburg starten. Diesmal zwar nur mit 2 PKW, aber wir wussten, dass wir vor Ort am Parkplatz auf 2 weitere Familien treffen würden, so dass wir unsere Wanderung diesmal mit 13 Teilnehmer(inne)n, im Alter zwischen 1 und 70 Jahren unternehmen konnten.
Der Wetterbericht versprach uns hierfür stabiles, wenn auch nicht übermäßig heißes Wetter, mit Temperaturen bis zu 19 Grad – womit die ursprünglich geplante Abkühlung im Taubensee wohl nur für die ganz Harten in Frage kam. Als wir gg. 9:00 Uhr am Ausgangspunkt, dem Parkplatz beim Gasthaus Mühlberg angelangten, war der Himmel grau, wolkenverhangen und es war temperaturmäßig doch deutlich kühler als erwartet. Unserer guten Laune tat das allerdings keinen Abbruch und wie eine alte Bergsteigerweisheit besagt, gibt es ja bekanntlich ohnehin kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung und wir waren da glücklicherweise recht gut ausgestattet.
So machten wir uns auf der Forststraße auf zu unserem ersten Teilziel, der Taubenseehütte. Gute Gespräche, abseits des Sträßchens über Felsen und Wurzeln springende Kinder und die wunderbare Natur um uns herum machten den Weg kurzweilig und wir kamen gut voran. Auf Höhe der Ast zur Moosenhütte gabelte sich der Weg und man hatte die Wahl: Entweder
man folgte der Forststraße weiter oder man entschied sich für den kurzweiligeren Steig, der den Berg in Serpentinen zügig nach oben führte. Ich persönlich wählte gemeinsam mit einer Begleiterin und zwei weiteren Begleitern, sowie unserem jüngsten Sohn auf dem Rücken in
der Kraxe, die zweite Option und wurde auch absolut nicht enttäuscht. Schnell machten wir Höhenmeter und wo man durch die sich hartnäckig haltenden Wolkendecke und den Nebel hindurchschauen konnte, erblickten wir Kössen unten im Tal liegend.
Exakt nach 1 Stunde 15 Min. – genau wie ausgeschildert – erreichten wir schließlich die Taubenseehütte die zu diesem Zeitpunkt (gg. 10:45 Uhr) noch keine Wanderer beherbergte. Der zweite Teil unserer Gruppe kam ca. 15 Min. später an der Hütte an und berichtete uns, dass auch die Forststraße einige ziemlich steile Passagen hatte, was gerade den jüngsten Geher(inne)n natürlich irgendwann an die Kraft gegangen war. Umso mehr also Zeit für eine kleine Stärkung mit Kaffee, Tee und hausgemachten Kuchen ganz nach Belieben. Nachdem es mittlerweile dann schon auf 11:45 Uhr zuging und nach wiederholter Überprüfung des Wetterberichts entschlossen wir uns schließlich dazu wieder aufzubrechen, um den ganz in der Nähe liegenden Taubensee und wenn´s Wetter und Ausdauer unserer Kleinstgeher(in) zuließ, auch noch unser Hauptziel, das Sonnwendköpfl zu erreichen.
Kaum waren wir allerdings am malerisch gelegenen Bergsee angelangt, als es auch schon zu nieseln begann. In Anbetracht der Tatsache, dass am heutigen Tag auf Grund der dichten Wolkendecke, des Nebels, und nun auch noch des Regens, die Weitsicht ohnehin nicht wirklich möglich war, und es auch zusehends ungemütlicher wurde, entschlossen wir uns
schweren Herzens unser eigentliches Ziel, den Gipfel an einem anderen Tag zu erklimmen.
So traten wir dann doch lieber den Weg zurück zur Hütte an, um uns nochmal aufzuwärmen und gemütlich Mittag zu essen. Mit jedem Schritt auf dem Rückweg regnete es stärker und so war es nicht verwunderlich, dass wir nicht die Einzigen waren, die in der Taubenseehütte Zuflucht, Wärme und Verpflegung suchten. Grüppchenweise setzten wir uns hier und dort dazu, wo wir gerade einen Platz fanden, bis wir nach einiger Wartezeit schließlich doch einen ganzen Tisch für unsere Gruppe ergattern konnten.
Nach ausgiebiger Trocknung unserer Sachen am wohlig warmen Hüttenkamin und ordentlicher Stärkung mit heißen Suppen, Leberkäse, Kaaspressknödel und hinterher Kaiserschmarrn, begaben wir uns schließlich in einer kurzen Regenpause auf den Heimweg.
Zuvor allerdings vergewisserte ich mich bei den Wirtsleuten noch, dass nicht nur mein Wetterbericht daneben gelegen hatte – auch ihnen war ursprünglich stabile Wetterlage ohne Niederschläge vorhergesagt worden.
Frisch gesättigt und getrocknet ging´s also diesmal für Alle auf der Forststraße wieder Berg ab. Es wurde gelacht und gescherzt so dass man die einzelnen Tropfen des wieder einsetzenden Regens kaum mehr wahrnahm. Außerdem half man sich so gut es ging mit wasserdichter und wärmender Kleidung aus. Gegen 15:15 Uhr erreichten wir schließlich wieder den Parkplatz und unsere Autos. Alle waren wir zwar ziemlich nass, aber auch glücklich und dankbar für einen schönen Bergtag im Kreise lieber Menschen und nicht zuletzt auch noch einig:
„Da geh´ma mitnand´ nomoi her, wenn die Sonn´ g´scheid scheint (mit da Badhos´n)!“
Bericht und Fotos: Andreas Fischer