Jugendfahrt: Camping und Wandern im Gasteiner Tal

25. Juli bis 30. Juli 2020

Samstag, den 25.07.

Am Samstag in der Früh trafen wir uns um 7:00 Uhr an der Kletterhalle Waldkraiburg. Mit zwei Autos ging es dann von dort nach Bad Hofgastein zum Campingplatz Bertahof.
Dort schlugen wir als erstes die Zelte auf, haben die ersten Spiele gespielt und das Federballset ausprobiert.
Nach getaner Arbeit aßen wir zu Mittag (Brotzeit von daheim) und dann ging es zum See. Dort nutzen wir den Sprungturm und sind zu einer Plattform geschwommen. Als wir wieder zurückgingen wurden ein paar Regeln besprochen und die ersten zum Kochen eingeteilt. Zusammen kochten wir dann Nudeln mit Soße und deckten den Tisch. Während dessen spielten die Anderen fangen. Nach dem Essen wurde noch einmal Fangen gespielt, geduscht, ein paar Runden Bocciabälle gerollt und Verstecken als neues Lieblingsspiel auserkoren. Der erste Bienenstich wurde heute verarztet. Auch eine Verletzung vom Vortag (Nagel im Zeh) wurde behandelt. Um 10 Uhr gingen wir alle ohne Murren schlafen.

Sonntag, den 26.07.

7:00 Uhr wurden wir von unserer Betreuerin geweckt und zwei von uns fragten, ob sie Eier für alle machen dürfen. So entstand das morgendliche Ritual der Frage: „Wer möchte Rührei? Wer möchte wie viele Spiegeleier?“ Leider hatte es in der Nacht so stark geregnet, dass einige unserer Sachen nass wurden. Diese brachten wir zum Trocknen in den Trockenraum und teilten für die nächste Nacht noch ein paar Wolldecken für die Kinder aus, die gefroren haben. (Auch im Sommer sollte lieber der dicke Schlafsack mitgenommen werden.) Da es auch in der Früh noch kalt war, quetschten wir Kinder uns in das Vorzelt und die Betreuer aßen auf der Terrasse.
Das Wetter sollte an diesem Tag nicht so großartig werden, weshalb wir leider nicht gleich heute den Klettersteig ausprobieren durften. In Badgastein kauften wir unsere 4 Tageskarte für alle Gasteiner Gondeln und fuhren mit der Schlossalmbahn nach oben auf 2051m. Von dort gingen wir zuerst Richtung Mauskarspitz (2373m). Bald schon aber fing es an zu regnen. Da die Felsen zu diesem Gipfel leider zu Nass waren, entschlossen wir uns die näheren Hügel zu besteigen. Zum Glück war der Regen nicht so stark und wir konnten den teilweise durch Seile gesicherten Abstieg schnell und ohne Schwierigkeiten bis zum Restaurant Kleine Scharte meistern. Dort aßen wir ein spätes Mittagessen und fuhren dann wieder mit der Bahn nach unten. Im Tal schien für uns dann wieder die Sonnen. Am Abend erfreuten wir uns an einer kleinen Brotzeit zum Abendessen. Natürlich wurde wieder fleißig Verstecken gespielt, da so ein Campingplatz eine große Anzahl an guten verstecken liefert.

Montag, den 27.07

Am Montag standen wir wieder um 7:00 Uhr auf und bereiteten ein paar Eier und Frühstück vor. An diesem Tag sollte das Wetter am besten werden, weshalb wir heute möglichst weit laufen wollten.
Mit der Stubnerkogelbahn ging es hinauf auf 2246m. Gleich bei der Bahn gab es eine Hängebrücke, von der wir einen wunderschönen Rundumblick hatten. Dort konnte man auch mit der Liftkarte ein paar Fotos machen und diese am Abend aus dem Internet runterladen (natürlich nur mit seiner persönlichen Kartennummer). Von dort gingen wir weiter zur nächsten Aufsichtsplattform, von der wir das Großglocknergebirge sehen konnten. Wow. Auch unsere heutigen Ziele den Tischkogel (2409m) und der Zittauertisch (2463m) konnten wir schon mal von unten betrachten.
Nach ausgiebigem Foto machen, bestiegen wir dann den ersten Gipfel, dort war es sehr windig, weshalb wir gleich weiter zum Zweiten gegangen sind. Hier fehlte uns allerdings das Gipfelkreuz und der Stempel. Da es auch hier sehr windig war, marschierten wir gleich weiter und suchten einen nicht ganz so windigen Fleck. Da wir auf einem Grad unterwegs waren, musste dieser auch groß genug für unsere Gruppe sein. Zum Glück fanden wir schnell einen, da wir alle schon Hunger hatten. Unsere Betreuer besprachen hier nochmal ihren Schlachtplan, da wir anscheinend viel schneller als geplant die Gipfel erreicht hatten. Wir entschieden zusammen, nicht zurück zur Bahn zu gehen, sondern den Grad Richtung Miesbichlscharte zu folgen. Kurzvorher verließen wir allerdings den Weg und gingen querfeldein (nur mit geübten Betreuern erlaubt) den Weg hinunter zur Schattbachalm (1683m). Dieser Weg war sehr steil und anstrengend und wir waren froh als wir dort endlich angekommen waren. Hier haben wir gleich nochmal Brotzeit gemacht. Während dessen hatten sich zwei unserer Betreuer schon kurz nach unserer Mittagspause von uns getrennt, um zurück zur Bahn zu gehen und mit dieser ins Tal zu fahren. Dort stiegen sie in die zwei Autos und fuhren mit diesen ins Angertal, wohin wir uns nach einer ausführlichen Pause auch begaben. Das Angertal liegt auf 1109m und die zwei „faulen“ Fahrer hatten dort auch nur zwei Stunden auf uns gewartet.

Nach sieben Stunden wandern waren wir sehr müde, trotzdem war uns so warm, dass wir nochmal eine Stunde an den See gingen, während die Fahrer die Salate für das Grillen vorbereiteten. Gleich nach dem Baden gingen alle Duschen und Essen. Obwohl wir alle müde waren, spielten wir noch Verstecken, wobei sich jemand noch seinen ganzen Zeh an einem Hering aufriss. Somit durfte unsere Betreuerin jetzt drei Verletzte Füße am Abend behandeln. Um 9:00 Uhr gingen Alle ohne Aufforderung schon schlafen. Laut Betreuer war bei uns um 9:30 Uhr nichts mehr zu hören.

Dienstag, den 28.07

Diesmal sind wir erst um 7:30 Uhr aufgestanden. Wir waren einfach so müde. Einer unserer Betreuer hatte Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!! Wir bereiteten wieder Eier vor und wurden angewiesen heute unsere Klettergurte einzupacken. Unsere verletzten Füße wurden verbunden und zwei verletzte Ohren (Blasen vom Sonnenbrand) wurden in die Verbandsrunde mit aufgenommen. Es ging eine Warnung an alle raus, sicher zu gehen, dass ALLES eingeschmiert wurde, da die Hälfte aller Teilnehmer an verschiedenen Stellen einen Sonnenbrand hatte. (Kniekehlen, Ohren, Nase, Oberschenkel)
Kurz vor Aufbruch wurden die Helme und Klettersteigsets ausgeteilt. Es fehlen zwei Helme und Klettersteigsets, die wir im Intersport vor Ort ausliehen. Dann ging es wieder mit der Schlossalmbahn nach oben. Dort begaben wir uns auf einen Kleinen Pfad, der uns zum Klettersteig namens Trittsicherheitspacours führte. Dort zogen wir unsere Gurte an und begaben uns auf den Weg. Angeblich sollte es ein A/B Klettersteig sein. „Leider“ sind wir falsch abgebogen und haben somit zwei C -Stellen meistern müssen. Das war für uns allerdings kein Problem.
Als wir fertig waren, war leider der Tag schon wieder so weit fortgeschritten, dass unser eigentliches Ziel nicht mehr machbar war. So entschieden wir einstimmig, die gleiche Tour nochmal zu machen. Das hat uns, zusammen mit der ständigen Sonne, sehr fertig gemacht. Zwei von uns klagten über Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen. Zu alle dem war seit circa 2 Stunden die Bahn kaputt. Wir begaben uns in den Schatten und hatten Glück, dass die Bahn keine 10 Minuten später wieder repariert war. Wir fuhren zur Mittelstation runter und gingen in der Bärsteinalm um 15:45 Uhr essen. Wir hatten alle Rießenhunger. Wir spielten noch ein bisschen im Garten, als plötzlich eine Betreuerin kam und rief, dass wir uns beeilen müssen, da die Letzte Talfahrt in 10 Minuten ist. Trotz unserer Erschöpfung machten wir uns sofort auf den Weg und rannten

fast zur Bahn. Zum Glück haben wir es noch rechtzeitig geschaft. Keiner von uns hatte Lust zu Fuß runter zu gehen.
Da die meisten von uns etwas angeschlagen waren, legten wir uns in unsere Zelten und ratschten erstmal. Abendessen fiel an diesem Tag aus. Um 8:00Uhr trafen wir uns nach ein paar Runden Verstecken und Duschen im festen Vorzelt. Dort hatten die Betreuer und ein Kind Gemüse- und Obstteller vorbereitet. Nun wollten wir noch Fotos anschauen, dies dauerte allerdings so lange, dass wir noch ein bisschen Fernsehschauen durften. Nach der Fotoshow der letzten Tage gingen wir alle 10:10 Uhr ins Bett und schliefen sofort ein. An diesem Tag wurden 3 Fußverletzungen, 1 Sonnenstich und 2 Verletzte Ohren behandelt.

Mittowch, den 29.07

An diesem Tag wurden wir um 7:30 Uhr geweckt. Noch einmal wurden Eier hergerichtet und wir treffen uns zum Frühstück. Es wird festgestellt, dass wir am Abend auf jeden Fall einkaufen gehen sollten. Mittlerweile sind wir alle schon Recht geschafft, deshalb ist heute eine geteilte Tour geplant.
Mit zwei Autos fahren wir diesmal zum Sessellift in Bad Gastein. Mit diesem fahren wir bis zum Bergrestaurant Graukogelalm (1954m). Von dort Marschierten wir zum Hüttenkogel (2231m). Auf dem Weg trafen wir einige Kühe, vor denen einige von uns großen Respekt hatten. Aber durch guten Zuspruch und einer kurzen Erklärung, wie man sich am besten Verhält wenn die Kuh einem den Weg versperrt, kamen wir an diesen vorbei. Wenn auch einige nur langsam den Gipfel erreichten, schafften es alle nach Oben. Hier durften wir selbst entscheiden, wie es uns geht und wer von uns noch den nächsten Gipfel besteigen möchte. Zwei Kinder entschieden sich mit einer Betreuerin zurück zum Restaurant zu gehen und da schon mal Mittag zu essen. Der Rest von uns machte sich auf den Weg zum Graukogel(2492m).

Die letzten 226 Hm legten wir sehr flott zurück, da mittlerweile wieder dunklere Wolken zu sehen waren. Leider war auf dem Gipfel auch alles etwas neblig, weshalb wir uns gleich wieder auf den Weg nach unten machten.
Zurück beim Restaurant aßen wir alle zu Mittag und spielten dort auf dem Spielplatz. Da wir unsere Brotzeit nicht essen konnten, teilten sich einige von uns sogar noch eine 2 Portion. Relativ spät begaben wir uns wieder zum Sessellift und fuhren nach unten. Auf dem Rückweg kauften wir noch schnell ein, beschlossen aber heute nicht mehr zu Grillen, sondern nur bei Bedarf etwas zu essen.
Zum Schwimmen waren wir alle zu müde und deshalb aßen wir alle noch ein Eis, gingen Duschen, spielten Verstecken und ein paar Tischspiele. Am Abend aßen wir dann noch jeder eine Scheibe Brot und schauten uns die Fotos vom Tag an. Um 10:10 Uhr gingen wir wieder in Bett.

Donnerstag, den 30.07.

Unser letzter Tag ist angebrochen und wir dürfen ausschlafen. Keiner weckte uns und somit standen die Letzten von uns um 8:00 Uhr auf. Ein letztes Mal wurden alle Verletzten verarztet und Rührei und Spiegelei zubereitet. Zusammen bauten wir dann in Ruhe die Zelte ab und packten alles in die Autos.
Zu Mittag wurde nochmal zusammen gegrillt. Alle waren traurig und gleichzeitig froh, dass es jetzt nach Hause ging.
Nachdem Essen fahren wir zusammen zum Wasserfall, den wir alle besichtigen wollten und kauften noch das letzte Souvenir. Dann ging es nach Hause. Um 18:00 Uhr waren wir in Waldkraiburg angekommen.

Fazit:
Von Betreuerin:
Ich freue mich riesig, dass alle Kinder so super mit gemacht haben und immer gut gelaunt waren. Ich habe viel Spaß gehabt und würde mich freuen, wenn alle Kinder nächstes Jahr wieder mitfahren. Danke fürs Frühstück machen.
Vom Betreuer:
Erstmal super, dass wir alle Kinder vollzählig wieder bei den Eltern abgegeben konnten. Die Kinder waren sehr pflegeleicht und es hat großen Spaß gemacht die Berge zu erkunden. Gerne nächstes Jahr wieder.
Von Mädchen, 12 Jahre:
Ich fand das Wandern, Klettern und auch vor allem, dass wir noch in den See zum baden gehen konnten cool.
Von Jungen, 11 Jahre:
Der Klettersteig war gigantisch und die Wanderungen abenteuerlich.