„Endlich deaf´ und kemma wiada!“, war mein erster Gedanke, als die Zusage vom DAV kam, Tourenangebote unter bestimmten Voraussetzungen wieder durchführen zu dürfen. Nach 3 zwangsweisen Absagen dieses Jahr allein von mir, haben sich meine Familie und ich umso mehr auf unsere Wanderung um den Hechtsee zum Thierberg gefreut.
Die Anmeldungen hielten sich zunächst in Grenzen, so dass wir lediglich mit einer weiteren Familie und insgesamt 2 Autos am Samstag pünktlich um 07:30 Uhr vom Treffpunkt in Kraiburg aus aufgebrochen sind. Mit 2 weiteren Familien war die Zusammenkunft vor Ort in Kiefersfelden vereinbart, so dass wir insgesamt zu 13t, davon mit 5 (!!) ortskundigen „Guids“, hervorragend ausgestattet, unseren Ausflug starten konnten. Auf Anraten dieser Profis ergab sich dann auch gleich die erste Änderung: Wir starteten gg. 9:20 Uhr direkt vom Parkplatz Hechtsee-Strandbad, denn dieser wäre am Mittag bzw. frühen Nachmittag derart überfüllt gewesen, dass man nur schwerlich dort einen geschweige denn vier Parkplatz bekommen hätte.
Sowohl Laune als auch Wetter waren zu diesem Zeitpunkt so gut, wie sie nur sein konnten. Die Kinder machten die Vorhut und waren kaum zu einzuholen. Mit ungebremstem Eifer rannten sie voraus den Berg hinauf, versteckten sich immer mal wieder, während die Älteren gemütlich ratschend hinterher kamen.
Nach ca. einer halben Stunde verließen wir den Wald unser erstes Ziel, der Aussichtsturm am Thierberg mit gleichnamiger Kapelle kam in Sicht.
Nun wurde es kurz noch einmal ziemlich steil, aber mit dem Ziel vor Augen waren die letzten Meter freilich überhaupt kein Problem mehr.
Gg. 10:00 Uhr erreichten wir schließlich den imposanten Aussichtsturm mit beeindruckendem Museum und die malerische Thierbergkapelle.
Erstgenannten bestiegen und besichtigten wir auch gleich und tatsächlich gehörte die Aussichtsplattform ganz oben am heutigen Tag uns allein. Die aufziehenden dunklen Wolken bereiteten uns kaum Sorgen, waren wir doch zuversichtlich, dass sie der angenehm wehende Wind vertreiben würde. Und so genossen wir die imposante Fernsicht und eine erste kleine Stärkung bestehend aus Brezen, Äpfeln und Müsliriegeln.
Das Museum im Turm war für uns und ist generell wirklich ein kleiner „Geheimtipp“ für Jung und Alt: Von typischer Tracht über historische Fotos und Waffen bis hin zu einem beeindruckenden Burgmodell und einer echten(!) Ritterrüstung gibt es dort auf engem Raum so viel zu entdecken.
Nach dem Aussichtsturm mussten wir freilich auch noch der Thierbergkapelle einen Besuch abstatten und auch hier, gab es Einiges zu sehen.
Wobei die gigantische Grippenszene sicherlich das Außergewöhnlichste und Beeindruckendste war.
Nach etwa 45 Minuten machten wir uns schließlich wieder auf den Weg Richtung Längsee. Der Weg war sehr gut begehbar und kurzweilig. Nach kurzer Beratung entschlossen wir uns dazu, nicht im Wirtshaus Neuhaus einzukehren und stattdessen unsere große Rast mit Brotzeit direkt am Seeufer zu machen. Einen geeigneten Platz dafür, hatten unsere Führer bereits im Hinterkopf. Gute Gespräche und kleine Versteck- und Fangspiele mit den Kindern auf und abseits des Weges machten unsere Wanderung zu einem abwechslungsreichen Genuss. Und der Sonnenschein tat sein Übriges dazu.
Weitere 45 Minuten später erreichen wir unseren Brotzeitplatz. Wunderbar im angenehmen Schatten hoher Bäume zwischen Weg und Seeufer ließen wir´s uns bei Semmeln, Handwürsten, Käse, Gurken, Tomaten, Radieschen und zum Nachtisch Müsliriegeln, Äpfeln und vielen anderen Schmankerln gut gehen. Wer wollte konnte die Füße ins Wasser halten und / oder den Schwimmer(innen) zusehen.
Nach einer ausgiebigen Rast setzten wir schließlich gg. 12:15 Uhr gut gestärkt und erholt unseren Weg fort. Wir einigten uns darauf, gleich Richtung Hechtsee weiterzumarschieren und für heute auf den Abstecher zum Pfrillensee (für den die Überquerung einer vielbefahrenen Hauptstraße notwendig gewesen wäre) zu verzichten. So ging es den Hechtbach entlang weiter in Richtung See.
Als wir schließlich von unserem Waldweg an den Weg am Seeufer heraustraten, bot sich uns ein imposanter und malerischer Anblick. Der Hechtsee glänzte silbern im strahlenden Sonnenlicht, der Himmel war wolkenlos und aus der Ferne konnte man sehen, dass Strandbad sowie Gaststätte am anderen Seeufer ebenso gut besucht waren, wie unser Seerundweg frequentiert war.
Mit wachsender Vorfreude auf die eigene Erfrischung im kühlen Nass, auf ein Eis oder ein kühles Getränk im Sonnenschein setzten wir unseren Weg weiter fort, wobei wir es uns nicht nehmen ließen, immer wieder innezuhalten um die einen oder anderen Schnappschüsse zu machen oder auch einfach nur die Natur und den herrlichen Tag zu genießen.
Als wir schließlich gg. 13.20 Uhr den mittlerweile stark überlaufenen Parkplatz vor dem Strandbad und unsere Autos erreicht hatten, erfuhren wir, dass das Bad nur mit Impfnachweis bzw. aktuellem Test betreten werden durfte. Dies war leider nicht bei allen Teilnehmer(inne)n unserer Familienwanderung (am heutigen Tag) vorhanden und so berieten wir über einer Alternative. Unsere 5 ortskundigen „Reiseführer“ halfen uns wieder aus der Patsche. Wir beschlossen uns zuerst in der besten Eisdiele Kiefersfeldens für unser fleißiges Marschieren zu belohnen und uns im Anschluss daran im Kieferersee abzukühlen.
Nach einem entspannten Nachmittag am See bei herrlich erfrischendem Wasser zogen gg. 16:45 Uhr dann doch endlich die vorhergesagten Regenwolken im Eiltempo heran. Folglich beeilten wir uns, schnellstmöglich in die – von unseren Guids empfohlene – „beste Pizzeria Kiefersfeldens“ zum krönenden Tagesabschluss zu gelangen. Und tatsächlich hatten sie uns nicht zu viel versprochen: Essen und Trinken waren vom Allerfeinsten, ebenso wie die Gesellschaft an diesem Tag. So dass man am Ende mit Fug und Recht nicht mehr nur dem Namen nach von einer wunderbaren, kleinen FAMILIENwanderung sprechen konnte. (o;