Skitouren im Passeier Tal / 15. – 18.03.2025

Am Samstag starteten wir um 6.30 h in Oberneukirchen zu unserer Unterkunft dem Platterwirt in Platt bei Moos in Passeier. Für die Tage vorher und auch noch am Samstag und Sonntag war viel Neuschnee angesagt, so dass wir uns auf sehr eingeschränkte Tourenverhältnisse einstellen mussten. Von der wirklich großen Anzahl an Skitouren im oberen Passeiertal waren die meisten angesichts der Lawinensituation nicht möglich.

Am Anfahrtstag fuhren wir von Platt noch einige Kilometer ins Pfelderer Tal mit dem Skigebiet in Pfelders. Von dort stiegen wir den Skitourenweg bis über die Grünbodenhütte auf 2.020 m hinauf. Das Wetter war nicht unbedingt einladend, weshalb der größere Teil der Gruppe sich für eine Einkehr in der Hütte entschloss, während ein Teil der Gruppe sich noch einige Höhenmeter Aufstieg gönnte.

Die flotte Livemusik in der Hütte hätte uns dort auch noch gut länger halten können. Bei der Abfahrt gehörte uns die Piste dann ganz allein.

Am Sonntagmorgen schneite es sehr stark bei hoher Luftfeuchtigkeit, so dass viel Nassschnee zu erwarten war. Wir fuhren zum Parkplatz bei Kratzegg/Ulfas auf 1.500 m und peilten die Skitour zum Gampen 2.380 m an, die durch ein breites, nicht zu steiles Kar führt. Bei sehr schlechten Sichtverhältnissen war die Tour incl. der steileren Seitenflanken nicht einsehbar. Wir wählten deshalb, wie die Einheimischen auch, die etwas kürzere über eine Waldstufe führende Tour zum Platter Berg 2.230 m. Bei viel Nassschnee fuhren wir wieder zum Parkplatz ab.

Der Montag brachte dann endlich von der Früh weg schönes Wetter. Wir mussten wegen des Neuschnees der letzten Tage wieder eine defensivere Tour wählen. Ziel war das Glaitner Hochjoch auf 2.389 m am Kamm zwischen Passeiertal und Ratschingstal. Positiv überrascht waren wir, dass es relativ gut durchgefroren hatte.

Über einen Waldweg und durch lichten Lärchenwald kamen wir über schönes Skigelände zur Guflalm 2.029 m. Von dort über breite, freie Hänge zum Kamm mit dem Glaitner Hochjoch. Am Gipfelkamm hatten wir noch etwas Wolken vom abziehenden Tief. Der Blick von oben in das schneefreie untere Passeiertal mit St. Leonhard war sehr eindrucksvoll.

Die Abfahrt war sehr gut, wenngleich der Schnee teilweise einen leichten Deckel hatte. Aber bei der heute endlich guten Sicht kamen wir damit schon gut zurecht. Vor der weiteren Abfahrt zum Parkplatz genossen wir noch einen Sonnenplatz an der Guflalm.

Am Dienstag mussten wir uns von der netten Familie Hofer vom Platter Wirt verabschieden, die uns drei Tage mit erstklassiger Südtiroler Küche bestens verpflegt hatte. Eine echte Empfehlung und ein Top-Ausgangspunkt für das obere Passeiertal.

Auf der Heimfahrt über den Jaufenpass bot sich die Tour zum Wanser Joch 2.247 m an. Der Ausgangspunkt Wans liegt auf 1.439 m wenige Kilometer entfernt von der Jaufenpassstraße. Am Morgen war es nochmals kälter als am Vortag und wolkenlos.

Die Route führt lange über den flachen Talboden in das Wanser Tal hinein. Der Neuschnee der letzten Tage war an den Felsflanken des Tales schon abgegangen. Ein Steilstufe im hinteren Tal überwanden wir auf der rechten Seite über einen Lawinenkegel. Zum Wanser Joch war es nun nicht mehr weit. Mit großen Sicherheitsabständen erreichten wir dieses schließlich.

Der Blick vom Joch ging über die Sarntaler Alpen bis zur Spitze des Piz Boe in der Sellagruppe. Vorsichtig fuhren wir einzeln vom Joch über schönstes Skitourengelände wieder in den Talboden ab. Der Schnee war teils schön zu fahren, teils hatte er wieder einen leichten Deckel und etwas Bruchharsch war auch dabei. Landschaftlich war das die schönste Tour unseres verlängerten Skitourenwochenendes.

Über den Jaufenpass und Brenner ging es dann wieder nach Hause. Die letzten beiden schönen Tage entschädigten für das schlechte Wetter am Anfang.  Letztlich waren alle zufrieden, dass wir die Tour nicht abgesagt hatten. Vielleicht fahren wir nochmal hin, um bei besseren Verhältnissen die dortigen Skitourenklassiger, wie z. B. Kolbenspitz und Rötenspitz zu machen, die in diesen Tagen leider nicht möglich waren.

Bericht und Bilder: Georg Irgmaier

9 Teilnehmer